EISENBAHNGESCHICHTE
Fahrscheinpreise UM 1860
Reisen in vier Klassen
Ein Beitrag von Yvette Schäck
Luftaufnahme von der Bahnhofstraße mit Sägewerk Sohnius und Bahnrampe an Landhandel August Sohnius | Archiv: Wilfried Klein | Repro: Burkhard Schäck
STRECKE DEUTZ-SIEGEN
KAUFKRAFT UND FAHRSCHEINPREISE
Auf der Strecke von Deutz nach Siegen verkehrten nach Fahrplan vom 10. Januar 1861 täglich drei durchgehende Verbindungen. Die Fahrzeit betrug siegaufwärts etwa 3 ½ Stunden und siegabwärts ca. 3 Stunden.
Es gab vier Klassen. Die Fahrpreise der gesamten Strecke betrugen:
Postkarte von 1913 | Verlag Heinrich Katzwinkel
Scan: Reiner Nägelkrämer | Archiv: Ortsgemeinde Seelbach
Fahrscheinpreise um 1860
Die „Luxusklasse“ war danach 4-mal teurer als die „Armenklasse“.
Der Umstand, dass die arme Bevölkerung, zwar nicht so angenehm, aber genauso schnell ans Ziel kam, wie die wohlhabenden Reisenden, wurde von diesen nicht gerne gesehen. Daran waren sie nicht gewöhnt, denn Reiche konnten sich eine teure Kutschfahrt erlauben, während dagegen die Armen meistens zu Fuß gehen mussten, um ans Ziel zu kommen.
Ein Taler entsprach vor 100 Jahren etwa 1,50 Euro, wobei man jedoch die damalige Kaufkraft berücksichtigen muss. Als Beispiel, im Jahre 1850 betrug der Wochenlohn eines Leinenwebers 2 Taler und 3 Silbergroschen; die Wochenkosten eines 5 Personenhaushaltes, 3 ½ Taler; eine mittlere Wohnungsmiete, 20 Groschen und die Milch, 2 Groschen. Demnach war der Ticketpreis der Bahn in ihren Anfängen ziemlich teuer.
Quellenangaben
HEINEMANN, Horst: 150 Jahre Eisenbahnlinien im Kreis Altenkirchen 1860 bis 2010, in:
Heimatverein für den Kreis Altenkirchen e.V. (Hrsg.): Heimat-Jahrbuch 2010
S. 89-98
GenWiki: Geld und Kaufkraft ab 1803 | Stand: 10. Januar 2016
URL: https://wiki.genealogy.net/Geld_und_Kaufkraft_ab_1803 | Abgerufen: 03. Januar 2018